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Finish bei Modellflugzeugen Teil I.

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Ratschläge und Tips für die Bespannung mit Papier

Schon als kleiner Bub habe ich als Lackiergrund bevorzugt Papier genommen. Es war in meinen ersten Modellen von Graupner so in der Bauanleitung beschrieben. Später habe ich die Arbeitstechniken dann verbessert.

Bevorzugt wähle ich, weil es am leichtesten zu beschaffen ist, das Bespannpapier von Graupner (Plyspan). Laut Katalog von Graupner werden bei diesem Bespannpapier 3 Schichten Kunstfasern übereinander verarbeitet.

Bei sehr großen Modellen nehmen ich aber auch schon mal dünnes Packpapier oder das Papier, das die Lackierer zum Abdecken benutzen. Die letztere Papiersorte haben ich auf Rollen vorrätig. Wenn jemand was benötigt, einfach an mich wenden.

Als Klebstoff setze ich eine Mischung aus ca. 80 % gutem Tapetenkleister und 20 % Weißleim ein. Ich mache dies nach „Augenmaß“. Wenn die Mischung etwas mehr oder weniger Weißleim enthält, macht es keinen Unterschied.

Bevor das Papier aufgebracht wird, muß das Holz der Beplankung gründlich versiegelt werden. Wenn die Feuchtigkeit des Kleisters mit der Beplankung intensiv in Kontakt kommt, wird sich das Holz vom Styroporuntergrund lösen. Die Fläche ist dann Schrott. Ich versiegele die Oberfläche der Flächen und Leitwerke mit einem dreimaligen Anstrich mit Clou Hartschleifgrund. Damit bin ich auf der sicheren Seite. Wahrscheinlich würde ein zweimaliger Anstrich genügen.

Nach dem ersten Anstrich schleife ich die Oberflächen gründlich und entstaube diese mittels eines Handfegers. Ein Staubsauger mit Bürste ist auch gut geeignet. Nach dem zweiten Anstrich schleife ich nur noch „dünn“. Ich will den Anstrich, der ja das Holz schützen soll, nicht verletzen. Nach dem dritten Anstrich schleife ich nicht mehr. Die Oberflächen sollten jetzt wasserdicht versiegelt sein.

Das eigentliche Bespannen mit Papier wird dem auf Anhieb gelingen, der seine Wohnung noch selbst tapeziert. Ich lege über einen Werktisch eine Schaltafel und decke diese mit Resttapete ab. Das Bespannpapier lege ich mit der glatten Unterseite auf die Tapete. Danach trage ich mit einem Pinsel –sollte nicht die Haare verlieren- das Kleister- Weißleimgemisch satt Papier auf. Halt wie beim tapezieren. Danach lasse ich die Feuchtigkeit etwas einwirken –mindestens 30 Sekunden-. Das Papier quillt und dehnt sich aus.
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Danach bringe ich das Papier auf die Flächen auf. Wenn es nicht gleich richtig liegt, kann man es mehr als ein duzend Mal wieder aufnehmen. Immer großflächig arbeiten.
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Man sollte nicht versuchen, um Ecken zu kleben. Das gelingt in den meisten Fällen nicht. Ich klebe zunächst alle Ecken und Kanten separat. Erst danach bespanne ich dann die großen Flächen. Für das Zuschneiden von Rundungen benutze ich immer Formteile wie Rohre oder Dosen als Schablonen.

Wenn das Papier zufriedenstellend auf der Beplankung liegt, nehme ich die überschüssige Nässe mit Haushaltspapier (Küchenpapier) auf. Bei einem Flächen- und Leitwerkssatz benötige ich meist zwei Rollen Papier. Keineswegs das überstehende Papier abschneiden. Ausschließlich mit Schleifpapier arbeiten. Zwei bis drei „Striche“ mit dem Schleifklotz und das überstehende Papier ist weg. Leider „erschöpft“ sich das Schleifpapier sehr schnell bei dieser Arbeit. An starken Rundungen reiße ich das Papier ab. Das gibt eine besseres Ergebnis als wenn man es abschneiden würde.

Bei mir paßt es zeitlich immer so, dass ich zügig arbeiten kann. Das bedeutet, daß wenn ich alle Unterseiten bespannt haben, ist der erste Teil soweit trocken, dass ich an dessen Oberseite weiterarbeiten kann. Für die Flächen und Leitwerke eines Modells mit einer Spannweite von 2,60 Meter benötige ich einen guten Nachmittag. Danach lasse ich die Teile über Nacht trocknen. Am nächsten Tag streiche ich mit verdünntem Schleifgrund (60 zu 40) alle Flächen. Der Schleifgrund dringt durch das Papier und löst den dort aufgebrachten Schleifgrund wieder auf. Das Papier ist danach untrennbar mit dem Holz verbunden und kann nicht mehr entfernt werden. Nach einigen Stunden Wartezeit schleife ich alle Flächen mit 120er Schleifpapier. Danach kommt ein weiterer und letzter Anstrich mit Schleifgrund. Diesen schleife ich ebenfalls mit 120er Schleifpapier. Dieses grobe Schleifpapier nehme ich, weil bei mir Zeit gleich Geld ist. Empfehlenswert wäre 180er oder sogar 240er Schleifpapier.
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Gut zu sehen ist der matte Glanz der bespannten Leitwerke. Die Teile sind zweimal mit Haftgrund gestrichen und danach ganz dünn überschliffen worden.
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Die Flächen sind ebenso behandelt.
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Die Schlitze für die Servoabtriebshebel und die Scharniere lasse ich zu und schneide sie erst nach dem lackieren frei.
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Auch die Ausschnitte in den Servorahmen lasse ich zu bis das Modell fertig lackiert ist. Ansonsten müßte ich ständig abkleben.
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Weiter brauchte ich an diesem Modell nicht zu arbeiten. Das Modell wurde in der Baustufe lackierfertig bestellt. Die Kiste zum Transport steht schon unter dem Modell. Obwohl supergut verpackt, hat dieses Modell den Transport nicht überlebt. Ein Gabelstapler fuhr mit den Zinken in die Kiste. Das war es dann. Ich hatte das Modell an die Post verkauft und mußte es nochmals bauen.
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Noch letzter Blick. Immer schön, so ein Rohbaumodell lackierfertig vor sich zu sehen. Das verstehen aber nur Modellflieger.

Aktualisiert Sonntag, 12. September 2004    Geschrieben von Horst Müller    5506  Mal gelesen
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